Symposium und Schulungsveranstaltung der Vereinigung der fachmännischen Laienrichter Österreichs
im Rahmen des
- Europäischen Kongresses der Richter in Handelssachen
Unter der Überschrift „Die Zukunft der österreichischen Handelsgerichtsbarkeit im Spannungsbogen der europäischen Best Practice Modelle“ lud die Vereinigung der fachmännischen Laienrichter Österreichs für den 11. Und 12. Oktober 2019 zur Konferenz nach Wien ein.
In den geschichtsträchtigen Mauern des Palais Eschenbach trafen sich zahlreiche nationale und internationale Gäste, um sich zu aktuellen Themen der Handelsgerichtsbarkeit auszutauschen.
Nachdem der Kongress eröffnet wurde, hielten die Vertreter der UEMC Impulsreferate über die Handelsgerichtsbarkeit in Belgien, Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Sie berichteten über die Besonderheiten in den einzelnen Ländern und läuteten damit die anschließende Podiumsdiskussion ein. „Sind die europäischen Modelle Vorbilder für die Zukunft der österreichischen fachmännischen Laienrichter?“ Zu dieser Frage gaben Frau Dr. Waltraud Berger, Vizepräsidentin Oberlandesgericht Wien, Herr OR lic.iur. Rolf Brunner, Präsident Handelsgericht St. Gallen, Herr KommR DDr. Anton Gerald Ofner, Vizepräsident Wirtschaftskammer Wien, Herr Dr. Alexander T. Scheuwimmer, MBA, Präsident Österreichischer Juristenverband und Frau Dr. Maria Wittmann-Tiwald, Präsidentin Handelsgericht Wien ihre praxisbezogenen Antworten und Anregungen.
Bis Samstagnachmittag standen vielversprechende Themen auf der Tagesordnung, die für die Arbeit als ehrenamtliche Laienrichter wertvolle Anregungen und Hintergrundwissen geben:
- Herr MMag. Gregor Sloboda, Richter OLG Wien referierte über die „Grundlage des Rechtsmittelverfahrens unter besonderer Berücksichtigung der Laiengerichtsbarkeit“,
- Frau Dr. Felicitas Paller, Richterin HG Wien ging auf die Frage „Streiten bis zum bitteren Ende oder doch Mediation?“ ein,
- Herr Dr. Alexander Sackl, Richter HG Wien und Herr Vizepräsident KommR Christian Eltner gaben einen Praxisbericht zu „Rolle und Aufgaben des fachmännischen Laienrichters im Senatsprozess“,
- Herr Dr. Klaus Jennewein, Vizepräsident Landesgericht Innsbruck stellte „Ein kleines Potpourri aus der Verschmelzungs- und Spaltungspraxis des Firmenbuchs“ zusammen,
- Herr Mag. Werner Jarec, LL.M. Richter LG Korneuburg informierte über „Die Neuregelung des Geheimnisschutzes im Handelsprozess“ und „Neues vom EUGH zu den Verbraucherrechten“,
- Herr Prof. Dr. Peter Resetarits, Jurist, Journalist und Moderator stellte die „Die Rolle des Bürgeranwaltes in der demokratischen Gesellschaft“ dar.
Mit dem Vortrag von Herrn Mag. Christian Mosser, LL.M., Richter HG Wien zum Thema „Europäische Zuständigkeits-, Gerichtsstands- und Vollstreckungsregeln!“ wurde der fachliche Teil des Symposiums beendet und zur Generalversammlung und Sitzung des Verwaltungsrates der Europäischen Union der Richter in Handelssachen – European Union of Judges in Commercial Matters (EUJC/UEMC/EURH) – geladen.
Auch wenn der fachliche Austausch im Vordergrund des Symposiums stand, kam der kulturelle Teil nicht zu kurz. Am Freitagabend konnten wir während der Fahrt in einer Oldtimer-Straßenbahn zur 10er Marie, der ältesten Heurigen Wiens, den Charme der Stadt genießen und anschließend bei einem Gläschen „Heurigen“ und deftiger Kost Kontakte pflegen und neue knüpfen.
Wieder einmal stellte die Vereinigung der fachmännischen Laienrichter Österreichs ihr Organisationstalent unter Beweis und bescherte zwei abwechslungsreiche und eindrucksvolle Tage.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr…